Anteil Erneuerbarer Energien an der elektrischen Last im Jahr 2024 (bis Juni)
Bildquelle: Energy-charts.info

Deutschland hat seinen Anteil an erneuerbaren Energien von 56,4 % im Jahr 2023 auf 60,0 % im Jahr 2024 gesteigert, dank verstärkter Investitionen und verbesserter politischer Rahmenbedingungen.

Im gesamten Euroraum haben viele Länder ähnliche Fortschritte gemacht, mit bemerkenswerten Anstiegen in Österreich (von 81,0 % auf 99,2 %) und Lettland (von 64,7 % auf 87,8 %). Diese Entwicklungen zeigen Europas führende Rolle in der globalen Energiewende. Technologische Innovationen und günstige natürliche Bedingungen tragen wesentlich zu diesem Erfolg bei.

RankNameWert
1Norway108.1%
2Austria99.2%
3Latvia87.8%
4Denmark82.9%
5Switzerland78.9%
6Sweden77.7%
7Georgia77.5%
8Portugal75.9%
9Montenegro71.9%
10Spain66.9%
11Germany60.0%
12Croatia56.7%
13Slovenia51.5%
14Greece50.3%
15Romania49.5%
16Lithuania47.4%
17Finland45.6%
18Serbia40.2%
19Italy38.2%
20Bosnia and Herzegovina34.0%
21France33.5%
22Slovakia30.3%
23Estonia30.0%
24Belgium29.2%
25Bulgaria27.8%
26Poland25.7%
27Luxembourg23.3%
28North Macedonia20.7%
29Czech Republic19.9%
30Hungary18.3%
31Moldova6.5%

Norwegen erzielt über 100 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich dank Wasserkraft, die über 90 % des Stroms liefert. Die geografischen Vorteile mit zahlreichen Flüssen und Fjorden ermöglichen eine effiziente Energieerzeugung. Zudem exportiert Norwegen überschüssigen Strom, was den inländischen Anteil an erneuerbaren Energien weiter erhöht.

Die niedrigen Energiekosten aufgrund der natürlichen Ressourcen fördern die Nutzung erneuerbarer Energien zusätzlich. Diese Kombination macht Norwegen zu einem führenden Beispiel in der Nutzung erneuerbarer Energien und der Reduzierung von CO₂-Emissionen.

Top 3 der Länder mit den größten Fortschritten im Ausbau erneuerbarer Energien

  • Portugal

    • Gründe für den Fortschritt:
      • Massiver Ausbau der Solarenergie: Im Jahr 2023 wurden 0,9 GW an Solar-PV-Kapazität installiert, was einer Steigerung von über 50 % entspricht. Dies führte zu einem Rekordwert von 360 GWh Solarenergie im April 2024.
      • Starker Einsatz von Wasserkraft: In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 deckte Wasserkraft 48 % des Strombedarfs.
      • Windkraftbeteiligung: Windkraft lieferte 30 % der Energie.
      • Günstige klimatische Bedingungen und strategische Investitionen: Diese führten dazu, dass Portugal 2024 zeitweise 95 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen decken konnte.
  • Lettland

    • Gründe für den Fortschritt:
      • Neues Ministerium für Klima und Energie: Gegründet im Jahr 2023, um die Energiewende systematisch zu unterstützen und politische Maßnahmen besser umzusetzen.
      • Ausbau von Wind- und Solarenergie: Fokus auf den Ausbau dieser erneuerbaren Energien und Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden.
      • Domination durch Wasserkraft und Biomasse: Diese Technologien bieten eine solide Basis für weitere Erhöhungen der erneuerbaren Energieanteile.
      • Abbau regulatorischer Hürden und Förderung von Investitionen: Dies führte zur schnelleren Umsetzung von Wind- und Solarprojekten und zur Verringerung der Energieabhängigkeit von Importen.
  • Österreich

    • Gründe für den Fortschritt:
      • Massiver Ausbau der Solarenergie: Im Jahr 2023 wurden mehr als 2 GW neue Solar-PV-Kapazität installiert, was zu einem Gesamtvolumen von rund 5,9 GW führte.
      • Erhebliche Mittel für Solarzuschüsse: Die Regierung stellte 135 Millionen Euro für Solarzuschüsse im Jahr 2024 bereit, was Investitionen in PV-Systeme weiter ankurbelte.
      • Starke Windenergie- und Wasserkraftbasis: Österreich verfügt über 1.426 Windkraftanlagen mit einer jährlichen Stromerzeugung von 9 Milliarden kWh.
      • Neues Ministerium für Klima und Energie: Gegründet im Jahr 2023 zur besseren Koordination der Energiepolitik und zum Abbau regulatorischer Hürden.

Top 3 der Länder mit den größten Herausforderungen im Ausbau erneuerbarer Energien

  • Bosnien-Herzegowina

    • Gründe:
      • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Das Land setzt weiterhin stark auf fossile Brennstoffe.
      • Unerschlossenes Potenzial: Trotz bedeutender Potenziale für Biomasse, Solar und Wind sind diese Ressourcen noch weitgehend unerschlossen.
      • Veraltete Infrastruktur: Die Energieinfrastruktur ist veraltet, und es fehlen ausreichende Investitionen in neue erneuerbare Projekte.
      • Politische und administrative Hürden: Neue Energiegesetze und Fördermodelle sind noch in der Implementierungsphase und zeigen bisher nicht die erwarteten Ergebnisse.
      • Strukturelle Herausforderungen: Das Land kämpft mit strukturellen und regulatorischen Hürden, die eine schnellere Umstellung erschweren.
  • Norwegen

    • Gründe:
      • Stabilisierte Wasserkraftproduktion: Die Wasserkraftproduktion ist bereits optimiert und macht 96 % der Stromproduktion aus, wodurch es wenig Spielraum für zusätzliche Steigerungen gibt.
      • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in anderen Sektoren: Besonders in der Öl- und Gasproduktion ist die Abhängigkeit schwer zu reduzieren.
      • Herausforderungen bei der Integration von Wind und Solar: Diese Technologien erfordern umfangreiche Speicherlösungen und ein verbessertes Netzmanagement, die noch im Aufbau sind.
  • Rumänien

    • Gründe:
      • Unzureichende gesetzliche und regulatorische Unterstützung: Trotz Fortschritten wie PPAs bleibt das regulatorische Umfeld für Investoren herausfordernd.
      • Bürokratische Hürden und mangelnde Synchronisation: Die Umsetzung von Projekten hinkt hinterher, und es fehlt an synchronisierten öffentlichen und privaten Initiativen.
      • Hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Besonders Kohle erschwert die Umstellung auf erneuerbare Energien.
      • Wirtschaftliche Faktoren: Diese tragen ebenfalls dazu bei, dass der Fortschritt langsamer verläuft als in anderen europäischen Ländern.

Welche Rolle spielt Deutschland in Europa und warum?

Deutschland steht im europäischen Ranking der erneuerbaren Energien auf Platz 11, mit einem Anteil von 60 % im Jahr 2024. Dies ist eine Steigerung von 3,6 % gegenüber 2023. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie spielte eine entscheidende Rolle, wobei Wind 31,1 % und Solar 10,5 % zur Stromerzeugung beitrugen.

Deutschland plant, bis 2030 80 % und bis 2035 100 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Diese ambitionierten Ziele werden durch erhebliche Investitionen, vereinfachte Genehmigungsverfahren und technologische Innovationen unterstützt, um die Energieversorgung nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

Fazit

Die Entwicklungen im Jahr 2024 zeigen, dass Europa weiterhin eine führende Rolle in der globalen Energiewende einnimmt. Deutschland, mit einer Steigerung auf 60 % erneuerbare Energien, und Spitzenreiter wie Norwegen, Österreich und Lettland, demonstrieren den Erfolg gezielter Investitionen und politischer Maßnahmen. Dennoch kämpfen Länder wie Bosnien-Herzegowina, Norwegen und Rumänien mit erheblichen Herausforderungen, die ihren Fortschritt behindern.

Die Kombination aus technologischem Fortschritt verbesserten politischen Rahmenbedingungen und günstigen natürlichen Voraussetzungen trägt wesentlich zu den Erfolgen bei. Es bleibt wichtig, strukturelle und regulatorische Hürden abzubauen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft weiter voranzutreiben.

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