Wärmepumpe kaufen oder mieten – diese Entscheidung hängt von Ihrer finanziellen Situation und Ihren Zukunftsplänen ab, denn beide Varianten bieten unterschiedliche Vorteile. Der Kauf rentiert sich langfristig, weil Sie staatliche Förderungen von typischerweise 40 bis 70 Prozent erhalten und sich die Investition je nach Gebäude nach etwa 8 bis 15 Jahren amortisieren kann. Die Miete passt zu Hausbesitzern ohne Eigenkapital, da Sie monatlich 150 bis 300 Euro zahlen und der Anbieter in der Regel Wartung sowie Reparaturen übernimmt. Finanziell sparen Sie beim Kauf deutlich mehr, während die Miete höhere Planungssicherheit bietet.
Inhaltsverzeichnis:
ToggleWie funktionieren Mietmodelle für Wärmepumpen überhaupt?
Mietmodelle für Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie Leasing, weil Sie eine monatliche Rate zahlen und der Anbieter die komplette Anlage installiert sowie betreut. Der Vertrag läuft üblicherweise 10 bis 20 Jahre, während Sie keine Anschaffungskosten tragen und der Vermieter Wartung, Reparaturen sowie Versicherung übernimmt.
Die monatlichen Raten liegen zwischen 100 und 250 Euro, wobei alle Serviceleistungen inklusive sind und Sie nach Vertragsende die Wärmepumpe zurückgeben oder zu einem Restwert kaufen können.
Wärmepumpe Kosten: Kaufen oder mierten im Vergleich
| Kostenpunkt | Wärmepumpe kaufen | Wärmepumpe mieten |
|---|---|---|
| Anschaffungskosten | 12.000–30.000 € (je nach Typ; typische Gesamtpakete inkl. Gerät oft 20.000–40.000 €) | 0–5.000 € Einmalzahlung, häufig 0 € |
| Installationskosten | 3.000–12.000 € (Hydraulik, Elektrik, Montage) | meist inkludiert, aber über Miete langfristig mitbezahlt |
| Wartung pro Jahr | 150–300 € | inkludiert |
| Reparaturen | 500–4.000 € möglich (größere Defekte) | inkludiert, außer Fehlbedienung |
| Stromkosten pro Jahr | 700–1.800 € (je nach Effizienz, JAZ, Gebäudestandard) | 700–1.800 € (identisch, da Strom immer separat) |
| Mietpreis pro Monat | entfällt | 150–300 € (eher realistische Spanne) |
| Mietkosten pro Jahr | entfällt | 1.800–3.600 € |
| Gesamtkosten nach 10 Jahren | ca. 25.000–45.000 € (inkl. Strom, Wartung, evtl. kleiner Reparaturen, Förderung abgezogen) | ca. 19.000–38.000 € (Miete + Strom; je nach Mietpreis und Verbrauch) |
| Gesamtkosten nach 20 Jahren | ca. 32.000–60.000 € (inkl. Strom, Wartung, Reparaturen, moderater Preissteigerung) | ca. 38.000–78.000 € (Miete + Strom; langfristig meist teurer) |
| Förderung | bis ~70% der förderfähigen Kosten möglich (BEG inkl. Boni) | keine direkte Förderung – Zuschüsse gehen an Eigentümer/Anbieter |
| Eigentum | Anlage gehört dir → Restwert vorhanden | Anlage bleibt Eigentum des Anbieters → keine Wertbildung |
| Flexibilität | hohe Flexibilität, freie Wahl bei Reparaturen/Modernisierung | geringere Flexibilität, gebunden an Anbieter & Vertrag |
Wie unterscheiden sich die Gesamtkosten über 10, 15 und 20 Jahre im Vergleich zum Kauf?
Die Gesamtkosten zeigen deutliche Unterschiede über verschiedene Zeiträume, weil die Anfangsinvestition beim Kauf höher ausfällt. Nach 10 Jahren kostet der Kauf 25.000 bis 45.000 Euro, während Sie bei der Miete 19.000 bis 38.000 Euro zahlen.
Nach 20 Jahren dreht sich das Verhältnis, denn der Kauf summiert sich auf 32.000 bis 60.000 Euro und die Miete auf 38.000 bis 78.000 Euro. Der Kaufvorteil liegt in Förderungen bis 70 Prozent und bleibendem Eigentum, während Sie bei der Miete langfristig mehr zahlen und kein Eigentum erwerben.
Welche Leistungen sind im Mietmodell enthalten – Wartung, Reparatur, Service?
Im Mietmodell sind üblicherweise umfassende Serviceleistungen enthalten, weil der Anbieter die komplette Betreuung der Anlage übernimmt. Die Installation gehört zum Paket, während regelmäßige Wartungen gemäß Herstellervorgaben durchgeführt werden und Sie sich um nichts kümmern müssen.
Reparaturen deckt der Vermieter ab, sofern keine Fehlbedienung vorliegt, und größere Defekte gehen ebenfalls zu seinen Lasten. Viele Anbieter bieten zusätzlich Fernüberwachung sowie einen 24-Stunden-Notdienst an, damit technische Probleme schnell behoben werden. Die Versicherung der Anlage ist meist inkludiert, während Sie nur die Stromkosten separat tragen müssen.
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Vor- und Nachteile Wärmepumpe kaufen
Vorteile
Langfristig deutlich günstiger als mieten
Hohe Förderung möglich (bis ~70%)
Eigentum → Restwert + höherer Immobilienwert
Volle Flexibilität bei Hersteller & Installateur
Keine Vertragsbindung über 10–20 Jahre
Transparente Kosten ohne versteckte Gebühren
Unabhängigkeit von Anbietern und Insolvenzrisiken
Optimal mit PV kombinierbar → sehr geringe Betriebskosten
Nachteile
Hohe Anfangsinvestition nötig
Wartung & Reparaturen selbst zu tragen
Mehr organisatorischer Aufwand (Angebote, Installation, Förderung)
Technisches Risiko liegt beim Eigentümer
Längere Koordination zwischen Gewerken möglich
Vor- und Nachteile Wärmepumpe mieten
Vorteile
Keine hohe Anfangsinvestition
Wartung und Reparaturen inklusive
Gerätetausch bei Defekt ohne Zusatzkosten
Feste monatliche Rate → hohe Planungssicherheit
Installation & Inbetriebnahme enthalten
Rundum-Service (Störungsbeseitigung, Support, Monitoring)
Kein technisches Risiko für den Mieter
Attraktiv bei begrenztem Budget oder kurzfristiger Liquidität
Geeignet für unsichere Wohnsituation (z. B. geplanter Hausverkauf)
Nachteile
Langfristig meist deutlich teurer als kaufen
Keine direkten Förderungen für den Mieter
Kein Eigentum → kein Restwert, kein Immobilienwertzuwachs
Lange Vertragsbindungen (10–20 Jahre)
Geringe Flexibilität bei Gerät, Hersteller & Service
Preisbindung an Anbieter → wenig Wettbewerb
Stromkosten kommen zusätzlich
Komplexe Verträge und potenziell versteckte Kosten
Risiko beim Hausverkauf (Vertragsübernahme nötig)
Welche häufigen Fehler machen Hausbesitzer bei der Entscheidung Kauf vs. Miete?
Hausbesitzer machen häufig den Fehler, dass sie bei der Entscheidung zwischen Wärmepumpe kaufen oder mieten nur die Anfangsinvestition betrachten und die langfristigen Gesamtkosten ignorieren. Viele vergessen staatliche Förderungen bis 70 Prozent, weil sie annehmen, dass Eigenkapital komplett fehlen muss.
Ein weiterer Fehler besteht darin, dass Vertragsdetails bei Mietmodellen nicht gründlich geprüft und versteckte Kosten übersehen werden. Hausbesitzer unterschätzen außerdem die eingeschränkte Flexibilität bei Mietverträgen, während sie gleichzeitig den Restwert einer gekauften Wärmepumpe nicht einkalkulieren und dadurch falsche Entscheidungen treffen.
Welche Förderungen gibt es beim Kauf – und warum funktionieren sie bei der Miete kaum?
Beim Kauf einer Wärmepumpe erhalten Sie je nach Voraussetzungen etwa 30 bis 70 Prozent Zuschuss über die BEG-Förderung, wobei 70 Prozent nur im Optimalfall mit allen Boni erreicht werden.
Die Basisförderung liegt bei 30 Prozent, während Sie zusätzlich einen Geschwindigkeitsbonus, Einkommensbonus sowie Effizienzbonus kombinieren können und dadurch die Investitionskosten erheblich senken.
Bei Mietmodellen erhält der Anbieter als Eigentümer die Zuschüsse, während Sie als Kunde nur indirekt profitieren, wenn diese in der Mietkalkulation berücksichtigt werden. Die monatliche Mietrate bleibt meist hoch, sodass Sie langfristig mehr zahlen als beim geförderten Kauf.
Wie berechne ich meine persönlichen Gesamtkosten – gibt es einen Rechner oder Leitfaden?
Fazit
Die Entscheidung zwischen Wärmepumpe kaufen oder mieten sollten Sie anhand Ihrer individuellen Situation treffen, denn beide Optionen haben ihre Berechtigung. Der Kauf bietet langfristig die größten finanziellen Vorteile, weil Sie staatliche Förderungen von 30 bis 70 Prozent nutzen und nach der Amortisation nur noch minimale Betriebskosten tragen. Die Miete eignet sich für Haushalte ohne Eigenkapital, obwohl Sie über 20 Jahre deutlich mehr zahlen. Wenn Sie langfristig in Ihrer Immobilie bleiben, spricht fast alles für den geförderten Kauf, während die Miete nur in besonderen Situationen sinnvoll bleibt.
FAQ
No Result
Am Ende der Mietlaufzeit können Sie die Wärmepumpe meist zu einem Restwert übernehmen, weil viele Anbieter diese Kaufoption im Vertrag verankern. Der Restwert liegt üblicherweise zwischen 10 und 30 Prozent des ursprünglichen Neupreises, während die Anlage dann bereits 10 bis 20 Jahre alt ist. Prüfen Sie vor Vertragsabschluss genau die Konditionen, denn einige Anbieter verlangen unverhältnismäßig hohe Ablösesummen oder bieten keine Übernahme an, sodass Sie die Wärmepumpe zurückgeben müssen.
Bei Insolvenz des Mietanbieters drohen erhebliche Probleme, weil der Insolvenzverwalter die Verträge übernimmt oder kündigt und Sie möglicherweise ohne Wartungsservice dastehen. Die Wärmepumpe gehört zur Insolvenzmasse, während Sie weiterhin die Miete zahlen müssen oder den Vertrag vorzeitig beenden können. Im schlimmsten Fall müssen Sie die Anlage entfernen lassen, obwohl Sie bereits jahrelang Miete gezahlt haben, und tragen zusätzliche Kosten für Demontage sowie Installation eines neuen Systems, was das Mietmodell extrem riskant macht.
Eine gemietete Wärmepumpe kann den Wiederverkaufswert Ihres Hauses negativ beeinflussen, weil potenzielle Käufer den laufenden Mietvertrag übernehmen müssen oder für die vorzeitige Ablöse zahlen. Die Immobilie wirkt weniger attraktiv, während Käufer oft unsicher sind, ob sie an den bestehenden Anbieter gebunden bleiben möchten. Eine gekaufte Wärmepumpe steigert hingegen den Immobilienwert, weil sie als Eigentum zum Gebäude gehört und moderne Heiztechnik den Verkaufspreis erhöht, während Sie flexibel bleiben.
Mietmodelle eignen sich grundsätzlich auch für Altbauten, weil der Anbieter die Planung und Dimensionierung übernimmt und die passende Wärmepumpe auswählt. Allerdings entstehen bei unsanierten Altbauten mit hohem Wärmebedarf deutlich höhere monatliche Raten, während die Wirtschaftlichkeit leidet und sich weder Miete noch Kauf wirklich rechnen. Investieren Sie besser zuerst in Dämmung und Fenstersanierung, damit die Wärmepumpe effizient arbeitet und Sie langfristig Heizkosten sparen, bevor Sie sich für Miete oder Kauf entscheiden.
Mietmodelle haben üblicherweise Mindestlaufzeiten von 10 bis 20 Jahren, weil sich die Investition des Anbieters erst über lange Zeiträume amortisiert und vorzeitige Kündigungen ausgeschlossen sind. Eine ordentliche Kündigung ist meist erst zum Vertragsende möglich, während außerordentliche Kündigungen nur bei Hausverkauf oder schwerwiegenden Mängeln greifen und Sie trotzdem Ablösekosten zahlen müssen. Diese fehlende Flexibilität bindet Sie langfristig an einen Anbieter, während Sie beim Kauf jederzeit frei über Ihre Wärmepumpe verfügen können.
Beim Kauf bleiben Sie maximal flexibel, weil Sie frei über Wartung, Reparaturen und Modernisierung entscheiden und jederzeit einen anderen Fachbetrieb beauftragen können. Die Wärmepumpe gehört Ihnen, während Sie bei Hausverkauf den Wert der Anlage im Verkaufspreis berücksichtigen. Bei der Miete sind Sie 10 bis 20 Jahre an den Anbieter gebunden, während Sie weder Hersteller noch Servicepartner wechseln dürfen und bei vorzeitigem Auszug hohe Ablösekosten zahlen müssen, was Ihre Flexibilität erheblich einschränkt.
Erstellen Sie zunächst eine detaillierte Kostenrechnung über 15 bis 20 Jahre, weil Sie dann alle Faktoren wie Anschaffung, Förderung, Wartung und Betriebskosten vergleichen können. Holen Sie konkrete Angebote für Kauf und Miete ein, während Sie Ihre aktuelle finanzielle Situation sowie Zukunftspläne ehrlich bewerten. Nutzen Sie Online-Rechner für Wärmepumpen, damit Sie den tatsächlichen Heizbedarf ermitteln und die Wirtschaftlichkeit prüfen können, oder lassen Sie sich von unabhängigen Energieberatern beraten, die Ihnen eine objektive Entscheidungshilfe bieten.
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