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Volleinspeisung, Überschusseinspeisung oder was? Lohnt es den gesamten Strom, der von der Solaranlage produziert wurde, ganz ins öffentliche Netz einzuspeisen, oder nicht? In diesem Artikel gehen wir den wichtigsten Fragen auf den Grund. Beginnen wir mit den Grundlagen.

In der Photovoltaik beschreibt die Volleinspeisung den direkten Prozess, den gesamten Solarstrom einer Anlage ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Hierbei geht der komplette Strom ins Netz, und der Anlagenbetreiber nutzt keinen Teil für den Eigenverbrauch.

Wie unterscheidet sich die Volleinspeisung von der Überschusseinspeisung?

 Bei der Volleinspeisung fließt jeder erzeugte Solarstrom direkt ins öffentliche Netz, ohne einen Anteil für den Eigenverbrauch zu reservieren. Dagegen nutzt die Überschusseinspeisung zuerst den erzeugten Strom für den Eigenbedarf und speist nur den überschüssigen Teil ins Netz ein.

So bietet die Volleinspeisung eine Vergütung in Form der Einspeisevergütung, während die Überschusseinspeisung den Vorteil des Eigenverbrauchs mit Einspeisevergütungen kombiniert.

Welche Vergütungen gibt es für die Volleinspeisung von Photovoltaikanlagen?

AnlagenleistungVergütung je kWh (2024)Vergütung je kWh (vorher)
< 10 kW13,0 Cent6,24 Cent
< 40 kW10,9 Cent6,06 Cent
< 100 kW10,9 Cent

4,74 Cent

Beispiel: Bei einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 15 kWp bekommst du für die ersten 10 kWp eine Vergütung von 13,0 Cent pro Kilowattstunde. Für die restlichen 5 kWp werden 10,9 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Das ergibt einen durchschnittlichen Vergütungssatz von 12,3 Cent pro Kilowattstunde.

Volleinspeisung oder Eigenverbrauch? Wann lohnt sich was?

Volleinspeisung leitet den gesamten Solarstrom direkt ins Netz. Hierdurch erzielen Anlagenbetreiber eine feste Einspeisevergütung, die allerdings mit der Zeit tendenziell abnimmt. Im Gegensatz dazu ermöglicht der Eigenverbrauch, den selbst produzierten Solarstrom direkt zu nutzen, wodurch Stromkosten gesenkt werden.

Da die Strompreise kontinuierlich steigen, gewinnt der Eigenverbrauch zunehmend an Attraktivität. Weiterhin erhöht der Eigenverbrauch die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz.

Aus diesen Gründen priorisieren viele den Eigenverbrauch, um langfristige Einsparungen zu erzielen und ihre Unabhängigkeit zu steigern. Dennoch sollten individuelle Aspekte, wie der persönliche Stromverbrauch und die Anlagengröße, stets in die Entscheidungsfindung einfließen.

Kann ich als Anlagenbetreiber zwischen Volleinspeisung und Eigenverbrauch wählen?

Ja, als Anlagenbetreiber haben Sie die Wahl zwischen Volleinspeisung und Eigenverbrauch. Wählen Sie die Volleinspeisung, speisen Sie alle erzeugten Kilowattstunden ins Netz und bekommen Sie dafür eine Vergütung. Entscheiden Sie sich für den Eigenverbrauch, nutzen Sie den Solarstrom direkt und senken Sie so Ihre Stromrechnung.

Der Eigenverbrauch schützt Sie vor steigenden Strompreisen und steigert Ihre Unabhängigkeit vom Energieversorger. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie jedoch beide Optionen genau abwägen, um das Maximum aus Ihrer Photovoltaikanlage herauszuholen.

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Ist ein Wechsel von Voll- zu Überschusseinspeisung bei älteren PV-Anlagen möglich?

Ein Wechsel von Volleinspeisung zu Überschusseinspeisung bei älteren PV-Anlagen ist machbar. Da Vergütungssätze fallen, ziehen viele Betreiber diesen Schritt in Erwägung. Dies ermöglicht, den Solarstrom primär selbst zu verbrauchen und Überschüsse ins Netz zu geben.

So steigt der Eigenverbrauch und Stromkosten sinken. Vor einem Wechsel sollten technische, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte sorgfältig geprüft werden, um optimal von der Überschusseinspeisung zu profitieren.

Fazit

Die Volleinspeisung bezeichnet das Einspeisen der gesamten von einer Photovoltaikanlage erzeugten Energie in das öffentliche Stromnetz. Hierbei wird der erzeugte Strom nicht selbst verbraucht, sondern komplett an den Netzbetreiber verkauft.

Dieses Modell war in den Anfangszeiten der Photovoltaik in Deutschland sehr verbreitet, da die Einspeisevergütung hoch war. Heutzutage, mit sinkenden Vergütungssätzen, ist die Volleinspeisung weniger attraktiv geworden.

Stattdessen rücken Modelle wie die Eigenverbrauchsoptimierung in den Vordergrund, bei denen der selbst erzeugte Strom auch verbraucht wird. Dies kann zu einer höheren Wirtschaftlichkeit führen und ermöglicht es, unabhängiger von externen Stromlieferanten zu werden.

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