Die energetische Amortisation misst die Zeit, die ein Energieerzeugungssystem benötigt, um die bei seiner Herstellung verbrauchte Energie zurückzugewinnen. Ein kurzer Amortisationszeitraum zeigt die Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Systems an und ist ein Schlüsselindikator für dessen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Die energetische Amortisation oder auch Energierücklaufzeit ist ein wichtiger Begriff im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung. Sie bezeichnet die Zeitspanne, die eine Energieerzeugungsanlage – wie eine Windkraftanlage, ein Wasserkraftwerk oder eine Photovoltaikanlage – benötigt, um die Menge an Energie zu produzieren, die für ihre Herstellung, Installation und Wartung aufgewendet wurde.

Dies umfasst die Energie, die für die Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe, die Herstellung der Komponenten, den Transport, die Installation und die Wartung der Anlage benötigt wird. Die energetische Amortisation ist ein Schlüsselindikator für die Umweltverträglichkeit und Effizienz einer Energiequelle.

Eine kurze energetische Amortisationszeit bedeutet, dass die Anlage effizient ist und einen positiven Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leistet. Eine lange energetische Amortisationszeit hingegen kann darauf hinweisen, dass die Umweltauswirkungen der Herstellung und Installation der Anlage die Vorteile der erzeugten erneuerbaren Energie zumindest teilweise aufwiegen.

Wie wird die energetische Amortisation berechnet?

Die Berechnung der energetischen Amortisation ist ein komplexer Prozess, der viele Faktoren berücksichtigt. Dazu gehören die Energie, die für die Herstellung der Komponenten des Systems aufgewendet wurde, die Energie, die für den Transport und die Installation des Systems benötigt wurde, und die Energie, die während des Betriebs des Systems verbraucht wird.

Die Formel zur Berechnung der energetischen Amortisation sieht folgendermaßen aus:

Energetische Amortisation = Energieaufwand für Herstellung und Installation / jährliche Energieproduktion des Systems

Wichtige Faktoren

FaktorBeschreibung
FertigungsprozessDer Energieaufwand, der für die Herstellung der Anlage benötigt wird, beeinflusst die energetische Amortisation. Je effizienter der Fertigungsprozess, desto kürzer ist die Amortisationszeit.
Technische EigenschaftenDie Art des Moduls und der Wirkungsgrad der Anlage spielen eine Rolle. Je höher der Wirkungsgrad, desto schneller wird die Energie, die für die Herstellung aufgewendet wurde, zurückgewonnen.
Größe der AnlageDie Größe der installierten Modulfläche kann die energetische Amortisation beeinflussen. Größere Anlagen können mehr Energie produzieren und sich daher schneller amortisieren.
NutzungWie oft die Anlage genutzt wird und wie viel Strom ins Netz eingespeist oder gespeichert wird, beeinflusst die energetische Amortisation.
StandortGeografische Gegebenheiten, wie die Menge an verfügbarem Sonnenlicht oder Wind, können die Energieproduktion und damit die energetische Amortisation beeinflussen.

Wie unterscheidet sich die energetische Amortisation von der finanziellen Amortisation?

Die energetische und die finanzielle Amortisation sind zwei verschiedene Konzepte, die oft in der Bewertung von Energieprojekten verwendet werden.

Diese bezieht sich auf die Zeit, die benötigt wird, um die Energie zurückzugewinnen, die für die Herstellung, den Betrieb und die Entsorgung eines Energiesystems aufgewendet wurde. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Umweltverträglichkeit eines Energiesystems.

Die finanzielle Amortisation hingegen bezieht sich auf die Zeit, die benötigt wird, um die ursprünglichen Investitionskosten eines Projekts durch die daraus resultierenden finanziellen Einsparungen oder Einnahmen zurückzugewinnen. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftlichkeit eines Projekts.

Während die energetische Amortisation die Energieeffizienz eines Systems bewertet, beurteilt die finanzielle Amortisation die finanzielle Rentabilität. Beide sind wichtige Faktoren bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Energieprojekte, aber sie können zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen führen, je nach den spezifischen Umständen eines Projekts.

Die Rolle für die Energiewende

  • Effizienzsteigerung: Energetische Amortisation ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der Effizienz von erneuerbaren Energiesystemen. Je kürzer die Amortisationszeit, desto effizienter ist das System.

  • Nachhaltigkeit: Sie hilft dabei, die Nachhaltigkeit von Energiesystemen zu bewerten. Systeme mit kurzer energetischer Amortisationszeit tragen effektiver zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei.

  • Wirtschaftlichkeit: Die energetische Amortisation beeinflusst auch die Wirtschaftlichkeit von Energiesystemen. Systeme, die ihre Energieinvestitionen schnell amortisieren, können kosteneffizienter sein.

  • Energieunabhängigkeit: Sie trägt zur Energieunabhängigkeit bei, indem sie die Nutzung von erneuerbaren Energien fördert, die lokal verfügbar sind und deren Nutzung die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringert.

  • Förderung erneuerbarer Energien: Die Betrachtung der energetischen Amortisation kann dazu beitragen, erneuerbare Energien attraktiver zu machen und ihre Akzeptanz und Verbreitung zu fördern

Was ist die durchschnittliche energetische Amortisation der einezelnen erneuerbaren Energien?

Erneuerbare EnergieDurchschnittliche energetische Amortisationszeit
Photovoltaik1-4 Jahre
Windenergie3-6 Monate
Wasserkraft1 Jahr
Geothermie2 Jahre
Biomasse1-2 Jahre

Quelle: Wikipedia

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Welche Herausforderungen gibt es bei der Berechnung?

  1. Variabilität der Energiequellen: Die Energie, die zur Herstellung eines Produkts oder Systems benötigt wird, kann aus verschiedenen Quellen stammen, die jeweils unterschiedliche energetische Kosten haben. Dies kann die Berechnung komplexer machen.

  2. Lebensdauer des Produkts oder Systems: Die energetische Amortisation hängt stark von der Lebensdauer des Produkts oder Systems ab. Eine längere Lebensdauer führt zu einer besseren energetischen Amortisation, aber die genaue Lebensdauer kann schwierig vorherzusagen sein.

  3. Unsicherheit über zukünftige Energiekosten: Die energetische Amortisation hängt von den zukünftigen Energiekosten ab. Wenn die Energiekosten in der Zukunft steigen, verbessert sich die energetische Amortisation. Aber zukünftige Energiekosten sind unsicher und können schwierig vorherzusagen sein.

  4. Unterschiedliche Methoden zur Berechnung: Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung  und unterschiedliche Methoden können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

  5. Umweltauswirkungen: Die energetische Amortisation berücksichtigt nicht die Umweltauswirkungen der Energieproduktion. Ein Produkt oder System könnte eine gute energetische Amortisation haben, aber negative Umweltauswirkungen durch die Energieproduktion verursachen.

Fazit

Nach einer gründlichen Analyse der bereitgestellten Informationen lässt sich feststellen, dass Photovoltaik-Systeme nicht nur in finanzieller Hinsicht rentabel sind, sondern auch in Bezug auf die Energiebilanz. Die energetische Amortisation, also die Zeit, die benötigt wird, um die bei der Herstellung verbrauchte Energie zurückzugewinnen, liegt bei modernen Systemen bei nur wenigen Jahren. Dies unterstreicht die Nachhaltigkeit und Effizienz von Solartechnologien.

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