Die Hinterlüftung von Photovoltaik-Modulen ist ausschlaggebend für deren Effizienz. Sie ermöglicht eine natürliche Luftzirkulation, führt überschüssige Wärme ab und optimiert so die Leistung der PV-Anlage. Bei der Installation ist daher auf einen adäquaten Luftspalt zu achten.

Unter „Hinterlüftung“ bei Solarmodulen versteht man den Luftspalt zwischen den Modulen und der Montagefläche. Dieser Spalt sorgt für eine natürliche Luftzirkulation.

Durch diese Zirkulation wird überschüssige Wärme abgeführt. Eine effektive Hinterlüftung steigert die Effizienz der Solarmodule, da sie bei niedrigeren Temperaturen optimal arbeiten. Zudem schützt sie die Module vor Überhitzung und verlängert ihre Lebensdauer.

Wie beeinflusst die Hinterlüftung die Effizienz von Solarmodulen?

FaktorBeschreibung
Wirkungsgrad und TemperaturDer Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen wird durch hohe Temperaturen negativ beeinflusst. Bei hohen Außentemperaturen im Sommer nimmt der Wirkungsgrad der Photovoltaikanlage ab.
Überhitzung vermeidenUm eine Überhitzung der Solarmodule zu verhindern, werden sie in einem Abstand zum Dach montiert, wodurch eine Hinterlüftung zur Kühlung der Module sichergestellt wird.
TemperaturkoeffizientSolarmodule, die zu warm werden, produzieren weniger Solarstrom. Der Temperaturkoeffizient gibt an, wie stark sich ein Temperaturstau auf der Rückseite der Solarmodule auf die Leistung auswirkt. Bei kristallinen Modulen liegt der Leistungsverlust bei etwa 0,5 Prozent pro Grad Celsius.
Mindestabstand zum DachFür eine ausreichende Hinterlüftung der Photovoltaik-Module wird empfohlen, einen Abstand von etwa 10 cm zwischen Dach und Modul einzuhalten.
Gebäudeintegrierte ModuleBei gebäudeintegrierten Photovoltaik-Modulen, die in die Dachhaut integriert oder als Solarfassade verwendet werden, ist oft keine ausreichende Hinterlüftung möglich. Unterschiede in der Leistung zwischen nicht hinterlüfteten, schlecht hinterlüfteten und gut hinterlüfteten Modulen können bis zu 5 % betragen.

Welche Probleme können bei unzureichender Hinterlüftung von Solarmodulen auftreten?

  1. Leistungsverlust: Überhitzte Module haben einen reduzierten Wirkungsgrad.
  2. Kürzere Lebensdauer: Hohe Temperaturen können die Lebensdauer der Module verkürzen.
  3. Materialschäden: Extreme Hitze kann zu Materialschäden oder Verformungen führen.
  4. Erhöhtes Schimmelrisiko: Feuchtigkeitsstau kann Schimmelbildung auf dem Dach begünstigen.
  5. Erhöhte Brandgefahr: Überhitzte Module können in seltenen Fällen Brände verursachen.
  6. Verringerte Rentabilität: Leistungsverluste reduzieren den Energieertrag und somit die Rentabilität der Anlage.

Wie wird eine optimale Hinterlüftung bei Solarmodul-Installationen gewährleistet

  1. Abstand halten: Installateure montieren die Module mit einem Mindestabstand zum Dach.
  2. Richtige Ausrichtung: Die Module werden so ausgerichtet, dass die Luftzirkulation nicht behindert wird.
  3. Verwendung von Lüftungsgittern: Lüftungsgitter an den Rändern der Anlage fördern die Luftzirkulation.
  4. Vermeidung von Hindernissen: Hindernisse, die den Luftstrom blockieren könnten, werden vermieden.
  5. Regelmäßige Inspektion: Die Hinterlüftung wird regelmäßig überprüft, um Verstopfungen oder Ablagerungen zu entfernen.
  6. Berücksichtigung des Standortes: In besonders heißen Regionen werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten.

Gibt es spezielle Bauweisen oder Montagesysteme, die eine bessere Hinterlüftung für Solarmodule fördern?

Bauweise/MontagesystemZiegeldach (Häufigkeit)
Flachdach (Häufigkeit)
AufständerungErmöglicht einen erhöhten Abstand zwischen den Modulen und dem Dach, wodurch die Luftzirkulation verbessert wird. (selten)Häufig verwendet, um den optimalen Neigungswinkel zu erreichen und die Luftzirkulation zu fördern. (häufig)
LüftungsgitterKönnen am unteren und oberen Rand der Module angebracht werden, um die Luftzirkulation zu verbessern. (mittelmäßig)Ebenfalls anwendbar, besonders an den Rändern der Modulreihen. (häufig)
AbstandshalterWerden zwischen den Modulen und der Dachunterkonstruktion platziert, um einen konstanten Luftspalt zu gewährleisten. (häufig)Auch hier nutzbar, um einen gleichmäßigen Abstand zu der Dachfläche zu halten. (häufig)
Durchlässige UnterkonstruktionenSpezielle Unterkonstruktionen mit Lüftungsschlitzen fördern die Luftzirkulation. (mittelmäßig)Oft in Kombination mit Aufständerung verwendet, um die Hinterlüftung zu maximieren. (häufig)
Verstellbare MontagesystemeErmöglichen die Anpassung des Neigungswinkels der Module, was die Luftzirkulation verbessern kann. (mittelmäßig)Besonders nützlich auf Flachdächern, um den optimalen Neigungswinkel und die Luftzirkulation zu gewährleisten. (häufig)
Freiliegende MontagesystemeWeniger gebräuchlich bei Ziegeldächern, da sie in der Regel direkt auf den Ziegeln montiert werden. (selten)Häufiger auf Flachdächern verwendet, da sie den Luftstrom unter den Modulen fördern. (häufig)
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Gibt es Unterschiede in der Hinterlüftung zwischen verschiedenen Arten von Solarmodulen oder Solartechnologien?

  1. Monokristalline und polykristalline Module: Diese gängigen Module benötigen eine gute Hinterlüftung, um Überhitzung zu vermeiden und ihre Effizienz zu maximieren.
  2. Dünnschichtmodule: Sie sind flexibler und können oft direkt auf Oberflächen angebracht werden. Dennoch profitieren auch sie von einer Hinterlüftung, wenn auch der Bedarf geringer sein kann als bei kristallinen Modulen.
  3. Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV): Da sie direkt in Gebäudestrukturen integriert sind, kann die Hinterlüftung eingeschränkt sein, was besondere Lösungen erfordert.
  4. Solarziegel: Diese speziellen Module sind so konzipiert, dass sie wie Dachziegel aussehen. Ihre Form kann die Hinterlüftung beeinflussen, weshalb spezielle Montagesysteme notwendig sind.

Fazit

Die Hinterlüftung von Photovoltaik-Modulen ist entscheidend für ihre Effizienz. Ein adäquater Luftspalt zwischen den Modulen und der Montagefläche sorgt für notwendige Luftzirkulation, um überschüssige Wärme abzuführen und die Leistung zu optimieren.

Eine unzureichende Hinterlüftung kann zu Leistungsverlust, verkürzter Lebensdauer der Module, Materialschäden und erhöhtem Schimmel- sowie Brandrisiko führen. Bei der Installation ist daher ein genügender Abstand zum Dach wichtig, ebenso wie eine richtige Ausrichtung und regelmäßige Wartung, um die Hinterlüftung zu gewährleisten und die Effizienz und Sicherheit der PV-Anlage zu maximieren.

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