PV-Strom an Mieter verkaufen bietet sowohl Vermietern als auch Mietern viele Vorteile. Durch den Verkauf von eigenem Solarstrom können Vermieter die Energiekosten senken und zur Umweltfreundlichkeit beitragen. Mieter profitieren von niedrigeren Strompreisen und einer nachhaltigen Energiequelle direkt vor Ort.

Ja, als Vermieter dürfen Sie Solarstrom an Ihre Mieter verkaufen. Das Mieterstromgesetz ermöglicht seit 2017 den direkten Verkauf von vor Ort erzeugtem Solarstrom an Mieter.

Der Strompreis darf maximal 90 % des Grundversorgungstarifs betragen, und es gibt staatliche Förderungen sowie Steuererleichterungen für solche Projekte. Sie müssen einen Mieterstromvertrag abschließen, der die Rechte und Pflichten beider Parteien regelt, und sicherstellen, dass dieser nicht mit dem Mietvertrag gekoppelt ist.

So können Vermieter zusätzliche Einnahmen generieren und Mieter profitieren von günstigem, umweltfreundlichem Strom.

Vor- und Nachteile für den Mieter und den Vermieter

VorteileNachteile
Für Mieter:

– Günstigerer Strompreis

– Abhängigkeit vom Vermieter
– Umweltfreundliche Energie– Begrenzte Wahl des Stromanbieters
– Keine Installationskosten– Risiko von Preiserhöhungen
Für Vermieter:
– Zusätzliche Einnahmequelle– Hohe Anfangsinvestitionskosten
– Erhöht Attraktivität der Immobilie– Verwaltungsaufwand
– Staatliche Förderungen– Verantwortung für Wartung und Betrieb
– Positive Umweltbilanz– Komplexe gesetzliche Anforderungen

Welche finanziellen Vorteile bringt der Verkauf von PV-Strom an Mieter?

Der Verkauf von PV-Strom an Mieter bietet mehrere finanzielle Vorteile:

  1. Zusätzliche Einnahmen: Als Vermieter können Sie durch den Verkauf von Solarstrom zusätzliche Einnahmen generieren. Dies verbessert die Rentabilität Ihrer Photovoltaikanlage erheblich.
  2. Geringere Stromkosten: Mieter profitieren von niedrigeren Stromkosten, da PV-Strom oft günstiger als regulärer Netzstrom ist. Dies macht Ihre Mietobjekte attraktiver und kann die Zufriedenheit der Mieter erhöhen.
  3. Förderungen: Es gibt staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile, die den Verkauf von Mieterstrom noch attraktiver machen. Diese Fördermechanismen unterstützen die Wirtschaftlichkeit von Mieterstromprojekten.

Diese Faktoren machen den Verkauf von PV-Strom an Mieter sowohl für Vermieter als auch für Mieter finanziell attraktiv

Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um PV-Strom an Mieter zu verkaufen?

Um PV-Strom an Mieter zu verkaufen, benötigen Sie eine installierte Photovoltaikanlage, die professionell installiert und regelmäßig gewartet wird. Die Solarmodule müssen an einem Ort mit optimaler Sonneneinstrahlung montiert und korrekt verkabelt sein, um den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln.

Zudem müssen geeignete Messgeräte, wie Zweirichtungszähler, installiert werden, um den erzeugten und verbrauchten Strom genau zu erfassen. Der erzeugte Strom muss ohne Durchleitung durch ein öffentliches Netz direkt zu den Mietern gelangen.

Ein klarer vertraglicher Rahmen, der technische und finanzielle Details regelt, ist ebenfalls erforderlich, um eine transparente Abrechnung sicherzustellen.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für den Verkauf von PV-Strom an Mieter?

Für den Verkauf von PV-Strom an Mieter gelten bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen. Der Mieterstrom muss vor Ort genutzt und darf nicht durch das öffentliche Netz geleitet werden.

Der Preis darf maximal 90 % des Grundversorgungstarifs betragen. Mieterstromverträge haben eine maximale Vertragslaufzeit von einem Jahr und können stillschweigend verlängert werden. Mieter sind nicht verpflichtet, den Mieterstrom abzunehmen und können ihren Anbieter frei wählen.

Die Anlage muss bei der Bundesnetzagentur registriert sein. Staatliche Förderungen und steuerliche Erleichterungen, wie der Mieterstromzuschlag, unterstützen die Wirtschaftlichkeit des Projekts.

Was beinhaltet das Solarpaket 1 und wie wirkt es sich auf Mieterstrom aus?

Erleichterte Installation und Betrieb:

  • Erlaubt die Nutzung von Nebengebäuden zur Stromerzeugung für Mieter.
  • Reduziert administrativen Aufwand für Vermieter.

Erweiterter Zugang zu Mieterstrom:

  • Mieterstrommodelle mit Teilversorgung müssen von Netzbetreibern akzeptiert werden.
  • Vermieter sind nicht mehr verpflichtet, eine umfassende Stromversorgung sicherzustellen.

Flexible Abrechnung:

  • Erleichterte Abrechnungsmethoden für den gelieferten Strom.
  • Freie Wahl der Abrechnungsintervalle (monatlich, vierteljährlich, jährlich).

Staatliche Förderung und Steuererleichterungen:

  • Bietet Anreize und finanzielle Unterstützung für Vermieter.
  • Förderungen und Steuererleichterungen machen Projekte wirtschaftlich attraktiver.

Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien:

  • Stärkt die Nutzung von Solarenergie und erleichtert den Zugang zu umweltfreundlichem Strom für Mieter.
Mieterstrom Funktionsprinzip
Mieterstrom Funktionsprinzip Bildquelle: Wikipredia_Mlthyreus

Wie wird der Mieterstrom abgerechnet?

Die Abrechnung von Mieterstrom erfolgt über spezialisierte Messsysteme, die den Stromverbrauch der einzelnen Mietparteien genau erfassen. Diese Systeme messen sowohl den vor Ort produzierten Solarstrom als auch den zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz.

Vermieter oder beauftragte Drittanbieter erstellen eine jährliche Abrechnung, die beide Stromanteile umfasst. Es wird klar zwischen Netzstrom und Mieterstrom unterschieden, um Transparenz zu gewährleisten.

Gesetzliche Vorgaben, wie der maximale Strompreis und Förderungen, werden berücksichtigt. Diese genaue und faire Abrechnung schafft Vertrauen zwischen Vermietern und Mietern und reduziert mögliche Konflikte.

Welche steuerlichen Aspekte müssen beim Verkauf von PV-Strom an Mieter beachtet werden?

Beim Verkauf von PV-Strom an Mieter müssen folgende steuerliche Aspekte beachtet werden:

  1. Umsatzsteuer: Seit dem EEG 2023 entfällt die Umsatzsteuer für Photovoltaikanlagen bis 30 kW. Vermieter müssen keine Umsatzsteuer auf den verkauften Strom berechnen und sind von der Umsatzsteuererklärung befreit.

  2. Kleinunternehmerregelung: Diese ist seit 2023 für Photovoltaikanlagen nicht mehr relevant, da die Umsatzsteuerbefreiung generell gilt.

  3. Einkommensteuer: Die Einnahmen aus dem Verkauf des Stroms unterliegen der Einkommensteuer und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Diese Einnahmen können als gewerbliche oder sonstige Einkünfte behandelt werden.

  4. Gewerbesteuer: Diese wird fällig, wenn die Einkünfte als gewerbliche Tätigkeit eingestuft werden und der Gewinn über 24.500 EUR liegt. Wohnungsunternehmen profitieren von Steuererleichterungen, die es ermöglichen, Mieterstrom ohne Gewerbesteuerpflicht zu erzielen.

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PV-Strom an Mieter verkaufen: Mustervertrag

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Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Vermieter, die PV-Strom an Mieter verkaufen möchten?

FördermöglichkeitBeschreibung
MieterstromzuschlagZuschlag gemäß EEG 2023, beträgt je nach Anlagengröße zwischen 1,67 und 2,67 Cent pro kWh.
SteuererleichterungenSteuerbefreiung für Einnahmen aus Mieterstrom, bis zu 30 % für Wohnungsgenossenschaften und 20 % für steuerpflichtige Wohnungsunternehmen.
Zuschüsse für technische InstallationIn NRW Zuschüsse bis zu 2.500 EUR pro Wohnung für technische Installationen und bis zu 5.000 EUR für Modernisierungen.
Gemeinschaftliche GebäudeversorgungDurch das Solarpaket 1 werden Vermieter von der Pflicht zur umfassenden Versorgung befreit, was Kosten und Verwaltungsaufwand reduziert.

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Wie funktioniert der Stromanbieterwechsel bei Mieterstrom?

Der Stromanbieterwechsel bei Mieterstrom erfolgt ähnlich wie bei regulären Stromverträgen, jedoch mit einigen spezifischen Besonderheiten. Zunächst muss der Mieter den Mieterstromvertrag kündigen, oft mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten. Danach wählt der Mieter einen neuen Stromanbieter und schließt einen Vertrag ab.

Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung des alten Vertrags und koordiniert mit dem Netzbetreiber. Der Zählerstand wird bei der Übertragung vom bisherigen und neuen Anbieter erfasst. Der Wechsel ist kostenfrei und dauert maximal drei Wochen. Während dieser Zeit bleibt die Stromversorgung durch den Grundversorger sichergestellt.

Diese Schritte ermöglichen es Mietern, flexibel und unkompliziert zu einem anderen Stromanbieter zu wechseln, auch wenn sie zuvor an einem Mieterstrommodell teilgenommen haben.

Ist Mieterstrom im Vergleich zu herkömmlichem Strom günstiger?

Ja, Mieterstrom ist im Vergleich zu herkömmlichem Strom oft günstiger. Mieterstrommodelle nutzen lokal erzeugten Solarstrom direkt vor Ort, wodurch Netzentgelte und einige Steuern wegfallen.

Dies ermöglicht es, den Strom zu einem niedrigeren Preis anzubieten. Typischerweise müssen Anbieter von Mieterstrom den Strom mindestens 10 % günstiger als den örtlichen Grundversorgungstarif anbieten.

In vielen Fällen sind die Tarife für Mieterstrom sogar 10 % bis 20 % niedriger als die der herkömmlichen Anbieter. Dies bietet Mietern nicht nur finanzielle Vorteile, sondern fördert auch die Nutzung erneuerbarer Energien und trägt zur Energiewende bei. 

Kann ein Mieter eine eigene PV-Anlage betreiben?

Ja, Mieter können eigene Photovoltaikanlagen betreiben, insbesondere sogenannte Balkon-Solaranlagen oder Plug-in-Solargeräte. Diese sind einfach zu installieren, kostengünstig und benötigen keine professionelle Hilfe.

Sie erzeugen jedoch weniger Strom als größere Anlagen und müssen beim Netzbetreiber sowie im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Für größere PV-Anlagen ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich, da diese feste Installationen und bauliche Änderungen am Gebäude erfordern. Bei Zustimmung können Mieter oder externe Dienstleister die Anlage betreiben.

Zudem müssen Nachbarn informiert werden, um Blendungen zu vermeiden, und der Netzbetreiber kann den Austausch des Stromzählers verlangen.

Fazit

Der Verkauf von PV-Strom an Mieter bringt zahlreiche finanzielle Vorteile mit sich. Vermieter können durch den direkten Verkauf von Solarstrom zusätzliche Einnahmen erzielen und die Rentabilität ihrer Photovoltaikanlage steigern.

Mieter profitieren von niedrigeren Strompreisen, da PV-Strom oft günstiger ist als herkömmlicher Netzstrom. Zudem erhöhen staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile die Attraktivität solcher Projekte. Diese Faktoren machen den Verkauf von PV-Strom sowohl für Vermieter als auch für Mieter finanziell lohnenswert und unterstützen gleichzeitig die Nutzung erneuerbarer Energien.

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